Sonderausbildung – Brandtrainer in Selters

Sonderausbildung – Brandtrainer in Selters

Die meisten Menschen schliefen noch, als sich zwei Kameraden aus Wache 1 und Wache 2 auf den Weg zur Realbrandausbildung im Brandtrainer in Selters machten.

Der Brandtrainer ist ein umgebauter LKW-Auflieger, in dem mehrere Brandbekämpfungsszenarien geübt werden können. In der gasbefeuerten Anlage können verschiedene Flammenbilder generiert werden, z. B. einen sogenannten Flashover oder im Deutschen eine Rauchgasdurchzündung.

Der Lehrgang begann mit einer theoretischen Unterweisung zum Thema Wohnungsbrand, Innenangriff und Strahlrohrtechnik. Im Anschluss wartete noch ein weiteres Highlight auf unsere Jungs. Am Flächenbrandsimulator – ebenfalls eine gasbefeuerte Anlage – konnte die zuvor kennengelernte Theorie umgesetzt werden.

Danach ging es los und unsere zwei Kameraden machten sich mit Kameraden der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach für den Durchgang im Brandtrainer bereit. Der Ausbilder präsentierte das Szenario „Wohnungsbrand mit Menschenrettung“. Nachdem sie ihren Einsatzbefehl bekommen hatten, starteten sie.

Über eine zweiteilige Steckleiter ging es auf fast 5 m Höhe zum Eingang der Anlage. Die Atemschutzgeräte wurden angeschlossen und die Brandwohnung wurde betreten. Im ersten Raum erwarteten die Kameraden ca. 400 Grad Hitze und es gab zwei Brandherde zu löschen, bevor im zweiten Raum eine Menschenrettung samt Brandbekämpfung durchzuführen war. Ein ca. 85 kg schwerer Dummy musste in Sicherheit gebracht und im Anschluss der Brand bekämpft werden. Damit beide üben konnten, wurde der Durchgang wiederholt.

Nach der erfolgreichen Durchführung kam das absolute Highlight in Form des Flashovers. Die Anlage wurde vorbereitet, die Temperatur stieg an, Flammen „tanzten“ an der Decke, die Temperatur stieg weiter. Die Tür wird geöffnet, Sauerstoff strömt in die Anlage und die Wohnung zündet durch. Kurz bevor die Wohnung durchzündet, erreicht der Raum eine Temperatur zwischen 500 und 600 Grad. Während der Durchzündung können kurzfristig Temperaturen von bis zu 1000 Grad entstehen. Übung erforderlich beendet.

Nach einer ausgiebigen Nachbesprechung mit dem Ausbilder mussten die Kameraden ihren Flüssigkeitshaushalt auffüllen und die nasse Kleidung wechseln. Erschöpft aber glücklich, machten sich die beiden wieder auf den Rückweg in die Heimat.